Rund um die Welt: Krapfen

Von Christina Schröder · · 2025/Jan-Feb
Burkhard Mücke / CC BY 4.0 / commons.wikimedia.org

Krapfen gibt es schon eine halbe Ewigkeit. Zuerst begannen die alten Ägypter:innen schneckenförmige Hefeteigstücke in Fett auszubacken, dann machten die Römer:innen runde „Globuli“ und die Menschen in Wien ab dem 9. Jahrhundert „krapfo“.

1485 wurde in Nürnberg das erste Kochbuch veröffentlicht – inklusive eines Rezepts für mit Marmelade gefüllte Krapfen. Im 19. Jahrhundert wurden sie auch Berliner genannt und als solche von Emigrant:innen nach Lateinamerika gebracht: u. a. nach Mexiko, Costa Rica und Uruguay sowie Argentinien. Dort sind die „Berlinesas“ auch als „bolas de fraile“, also „Mönchskugeln“, bekannt. Die wohl ironisch gemeinte Bezeichnung bekamen sie von anarchistischen und kommunistischen Bäcker:innen, die staatliche Institutionen und die Kirche ablehnten.

Anders in Brasilien. Dort begannen die Menschen in den 1920er Jahren, aus dem Teig, der beim Brotbacken übrigblieb, „Träume“ zu backen: „Sonhos“. Besonders süße: Sie füllen sie mit Vanillecreme und Schokolade.

Zur gleichen Zeit, auf der anderen Seite der Erdkugel, in Israel, wurden die von polnischen Jüd:innen mitgebrachten Krapfen, „Pączki“, im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsinitiative der Gewerkschaft so richtig populär: Bis heute werden „Sufganiyot“ rund um das Lichterfest Chanukka gegessen. Und zwar zwischen 20 und 30 Millionen Stück. Viel? In Österreich sind es – über die gesamte Faschingszeit gerechnet – über 100 Millionen. Mahlzeit!

Basic

Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!

  • 6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und/oder E-Paper
  • 48 Seiten mit 12-seitigem Themenschwerpunkt pro Ausgabe
  • 12 x "Extrablatt" direkt in Ihr E-Mail-Postfach
  • voller Online-Zugang inkl. Archiv
ab € 25 /Jahr
Abo Abschließen
Förder

Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.

Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

84 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!

Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

168 /Jahr
Abo Abschließen